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Objekt des Monats Feber 2021

Türschloss (Detektorschloss), Eisen, Messing graviert mit Vexieren

Ein Schloss aus dem England des 17./18. Jh.s mit der Inv. Nr. 304. Es wird John Wilkes aus Birmingham zugeschrieben. Maße: 16 x 12 x 2,2 cm (ohne Schlüssel)

Abb. 1, Schell Collection, Inv. Nr. 304

Das auffällige Detektorschloss, ein Schloss mit verborgenem Schlüsselloch und Zahlenrad, wird allgemein dem Engländer John Wilkes aus Birmingham zugeordnet. (Abb. 1, Schell Collection) Nach Recherche ergibt sich, dass dieses Schloss bei weitem kein Einzelstück ist und im Lauf der Jahrhunderte mehrfach imitiert und/oder kopiert wurde. Mit dem Stück aus Graz sind der Autorin zurzeit 11 ähnliche Schlösser bekannt.

Das Schloss in der Schell Collection hat leider keinen Schlüssel, auch fehlt der Drehknauf und im Mechanismus eine Feder. Trotzdem funktionieren alle Vexiere, die dieses bekannte Stück weltberühmt gemacht haben. Es gab in Birmingham zwei Schlosser mit gleichem Namen, Vater und Sohn. Die Autorin geht davon aus, dass das Schloss (oder die Schlösser) vom Vater erzeugt wurden. Andere Autoren schreiben diese Schlösser dem Sohn zu. Einige der Schösser, wie jenes aus dem Victoria & Albertmuseum in London oder jenes der Philipps Collection, werden um 1680 datiert, können also nicht vom Sohn stammen, der zu dieser Zeit noch ein Kind war.[1]

John Wilkes der Ältere, geboren 1651, war ein Schlosser aus Darlaston in Staffordshire. Nach seiner Heirat mit Elizabeth Heynes 1673, beide waren 22 Jahre alt, zogen sie nach Birmingham, wo 1674 ihr zweites Kind, die Tochter Mary getauft wurde. Gemeinsam hatten sie fünf Kinder (John, Mary, Elizabeth, Rebecca und Joseph). Das Testament geschrieben 1709, von John dem Älteren, beinhaltet das komplette Inventar seiner Werkstatt mit Feuerstelle, Schraubstöcken, Drehbänken, verschiedenen Werkzeugen und Gewindeschneidern. Daraus lässt sich schließen, dass John Wilkes der Ältere alles in Eigenarbeit hergestellt hat, also auch keine Zukäufe von Schrauben oder Nieten getätigt hat.[2]

Der Sohn, John Wilkes der Jüngere, trat an die Stelle seines Vaters als Schlosser. Von ihm ist bekannt, dass er 1712 Geld von seiner Mutter zum Ankauf eines Hauses lieh. Eingebaute Schlösser von John Wilkes dieser oder verwandter Art, sind noch in folgenden Häusern in England zu finden: Berkley Castle, Gloucestershire und im Sherborne Castle, Dorset.[3]  Der Erfolg dieses Schlossers inspirierte den Künstler Kenneth Budd im Jahr 1967, an einem Denkmal in Form einer langen Mauer in Birmingham, auch dieses Schloss zu platzieren. Darauf ist es sehr prominent, fast in der Mitte der Skulptur, zu sehen. [4]

Sperrvorgang:

Alle Schlösser sperren auf die gleiche Weise: Durch das Kippen des Hutes wird die Falle aus dem Schloss geschoben. Damit kann ein rasches Zusperren des Schlosses, auch ohne Schlüssel, gewährleistet werden. Wenn gleichzeitig der Hut gekippt und der Drehknauf gedreht wird, zieht sich die Falle wieder in das Schloss zurück, das Schloss ist wieder offen.

Danach muss das Schlüsselloch freigegeben werden. Es verbirgt sich unter dem linken Bein des Mannes. Dazu muss unter seinem Schuh ein Knopf gedrückt werden und das Bein schwenkt unterhalb des Knies zur Seite. Sehr häufig ist der Weg des Beines auf der Schlossplatte bereits durch feine Gravuren vorgezeichnet, außer beim Schloss aus dem Victoria & Albert Museum.

Der Schlüssel ist erforderlich, um Falle und Riegel zu sperren. Mit der ersten Tour kommen Falle und Riegel heraus, mit der zweiten Tour wird der Riegel weiter herausgeschoben. Beim Aufsperren des Schlosses, sprich wenn der Schlüssel wieder in die Gegenrichtung gedreht wird, dreht sich das Zahlenrad weiter. Mit dem Bewegen des Riegels beim Öffnen, setzt es sich in Bewegung und geht um eine Ziffer weiter. Wenn die Zahl 100 erreicht ist, kann der Zeiger wieder auf Null gestellt werden, indem man den Knopf/die Blüte in der Mitte des Kragens des Mannes drückt.

Ein informatives Video über das Entriegeln des Schlosses findet man auf einer Homepage.[5] Auf fast allen Stücken ist eine fünfblättrige, gravierte Blüte im Inneren des Zahlrades zu erkennen, manchmal detailreicher als das anderer Mal, aber immer in sehr ähnlicher Form. Diese Blüte erinnert stark an manche Michel-Mann-Kästchen, die mit sehr auffallend gleichen Blüten, allerdings in sechsblättriger Form, geschmückt sind.[6]

Kleidung

Die Kleidung und der Stab, mit dem der Edelmann auf das Zahlenrad zeigt, unterscheidet sich von Schloss zu Schloss. Besonders darauf eingegangen ist Peter Philipps[7], der die Kleidung des Mannes als Uniform eines Infanterieoffiziers identifiziert und seinen Stab als Gardestab, der seinen Rang symbolisiert, erkannt hat. Die Zeigestäbe haben Enden in Lilienform oder Pfeilform oder laufen einfach in einer Spitze aus. Manchmal ist der Stab vor dem Auslaufen am Ende, wie ein Knauf verdickt.

Das Dekor der Kleidung zeigt häufig Falten bei der Kniehose, fein gravierte Knöpfe an der Knopfleiste der Jacke, dazu noch Tascheneingriffe. Der Kragen ist meist mit einer doppelten Linie am unteren Ende dekoriert und zeigt am Hals Falten. Die Strümpfe können mit Blüten an den Knöcheln geschmückt sein. Der Hut hat fast immer den gleichen Schwung an der Krempe und ist ähnlich hoch nach oben gewölbt (Ausnahme Sotheby´s 2015, wo der Hut niedriger ist). Zur Identifikation der Kleidung sind verschiedene Thesen aufgetaucht. Die Kniehose, der große Kragen, die Schuhe weisen auf das 17. Jahrhundert hin. Immer ist auch von einem „Kavalier“ die Rede.

Ähnlichkeiten bei den Schlössern:

Sehr häufig gleich:

Vorgezeichneter Weg des Beines beim Öffnen des Schlüsselloch-Vexieres (außer V&A Museum), Zahlenrad 1-100 (außer Sotheby´s 1981), Äußere Form, Kleidung des Edelmannes

Oft ähnlich:

Blütenförmige Nieten zum Befestigen an einer Tür, Hutform, Kleidung/Ornamente an Strümpfen, Rock und Hose, Stock zum Zeigen auf Zahlenrad

Inschriften:

Zurzeit sind zwei Schlösser mit Inschrift und Signatur bekannt, diese sind ähnlich und weisen nur Unterschiede bei der Schreibweise des Vornames (einmal Johannes, einmal John), auf. Zusätzlich wird bei einem des Masters Welth (V&A Objekt) genannt, beim anderen Lady´s Wealth (Sotheby´s 2015). Möglicherweise war der eine der Vater, der andere der Sohn?

Beim Schloss aus dem V & A:

„If I had ye gift of tongue, I would declare and do no wrong, who ye are yt come by stealth, to impare my Masters welth. Johannes Wilkes Birmingham, Fecit“

Beim Schloss, das 2015 bei Sotheby´s verkauft wurde:

„If I had ye gift of tongue, I would declare & do no wrong, who they are ye come by stealth, to impare my Lady´s Wealth, John Wilkes e Birmingham, Fecit“

 

Vergleichsbeispiele:

  1. Victoria & Albert Museum (Abb. 2 und 3)

Die überwiegenden Abbildungen des Schlosses beziehen sich auf das Exemplar im Victoria und Albert Museum. In einem Buch aus dem Jahr 1969[8] ist das Schloss noch im unrestaurierten Zustand abgebildet (siehe Abb. 3). Der Stulp ist beschädigt und die Nieten und der Drehknopf fehlen. Auch ist hier kein zugehöriger Schlüssel abgebildet oder angeführt. Der Autor Peter Philipps führt an, dass das Schloss gewaltsam geöffnet worden war und dass es aus Stahl ist. Dieser Irrtum kann durch das Vorliegen einer S/W Fotografie entstanden sein. Bei einer neueren Aufnahme und beim Studieren eines Videos über das Stück (siehe Endnote 6), ist auch ein Schlüssel dazu abgebildet, ein englischer Stahlschnittschlüssel aus Eisen.

 

  1. Sotheby´s London, 2015 (Abb. 4)

    Abb. 4, Sotheby’s London, 12. Mai 2015

Eines der besterhaltendsten Schlösser, neben dem aus dem V&A in London, wurde im Jahr 2015 von Sotheby´s in London versteigert. Es hat zwar einen ergänzten Drehknopf, dafür aber den Schließkloben. Eine Inschrift ist eingraviert, zusätzlich auch die Signatur von John Wilkes. Anstatt eines Mannes wird hier in der Inschrift eine Frau erwähnt. Die Gravuren sind sehr fein und dicht, hier auch am Weg des Beines des Edelmannes, zum Unterschied beim V&A Stück. Die rote Farbe, mit der die Blüte im Zahlenrad ausgefüllt ist, scheint nicht original zu sein. Der Hut des Edelmannes ist hier, zum Unterschied zu sämtlichen anderen Schlössern, relativ nieder. Dafür zeigt der Rock sogar einen Seitenschlitz, der ebenfalls mit Knöpfen dekoriert ist. Trotz der Gravuren scheint die Figur des Mannes etwas abgerieben und glatt, Details an den Haaren sind im Unterschied zu anderen Schlössern gar nicht ausgeführt.

In der ausführlichen Katalogbeschreibung wird erwähnt, dass das Schloss in einem Buch über englisches Messing abgebildet ist.[9] Solche Schlösser sollen bereits 1654 in einem Buch von John Evelyn[10] erwähnt worden sein, wo sie als seltene Erfindung, technische Wunder und Kuriositäten, sogar für ausländische Prinzen (Fürsten) als sammelwürdig angesehen werden. Wer der nunmehrige Besitzer dieses schönen Stückes ist, ist leider nicht bekannt.

 

  1. Reichsmuseum Amsterdam (Abb. 5)
Abb. 5, Reichsmuseum Amsterdam, Inv. Nr. 886

Das Schloss aus dem Reichsmuseum in Amsterdam stammt aus der Kollektion von König Willem I aus der Mauritshuis Collection. [11] Das Objekt hat keinen Schlüssel, der Drehknauf scheint nicht original zu sein, die Befestigungsschrauben fehlen. Ebenso ist keine Inschrift oder Signatur eingraviert. Heute ist es im Reichsmuseum ausgestellt. Das Schloss zeigt feine Gravuren bei der Kleidung des Mannes, der Stab läuft einfach in einer Spitze aus.

 

 

  1. Ehemalige Sammlung Peter Philipps (Abb. 6)

    Abb. 6, Ehem. Sammlung Peter Philipps, versteigert 2002 Sotheby’s Olympia London

Dieses Stück stammt aus der Sammlung von Peter Philipps, welche zur Gänze im Jahr 2002 versteigert wurde.[12] Seither tauchen im Kunsthandel immer wieder einzelne Objekte der ehemals berühmten Sammlung auf, unter anderem auch bei der Versteigerung der Sammlung Rullier in Paris.[13] Das Wilkes-Schloss ist, nach dem heutigen Wissenstand der Autorin, bis dato nicht wieder weiterverkauft worden.

Peter Philipps schreibt in seinem Buch über das Schloss[14], welches er restauriert und gängig gemacht hat, dass es aus „11 Federn, 36 Schrauben, 20 Nieten und 46 anderen Teilen“ besteht. Er nennt es „Cavalier lock“, datiert das Stück auf 1680 und schreibt von einer Erwähnung dieser speziellen Schlösser aus dem Jahr 1865 von Herrn J.C. Tildesley, der im Allgemeinen über Schlösser schrieb. Tildesley erwähnt, dass das Schloss (oder ein ähnliches) an der Zimmertür eines Raumes im Haus von Herrn Throckmorton in Northhamptonshire angebracht war, wo es ein Dichter Namens Cowper sah und darüber schrieb. Der Zeigestab wird dabei vom Dichter als Waffe interpretiert. Wer bei der Auktion 2002 dieses Schloss ersteigert hat, ist der Autorin nicht bekannt.

 

  1. Sotheby´s Zürich, 1981 (Abb. 7)

    Abb. 7, Sotheby’s Zürich, 1. Dezember 1981, Lot 258A

Zu diesem Stück[15] gibt es leider nur eine relativ schlechte Abbildung in schwarz/weiß aus dem Katalog des Jahres 1981. Schon im Jahr zuvor wurde bei Sothey´s Zürich eines versteigert, jenes aus der Schell Collection. Dieses hier ging an einen nicht bekannten Sammler oder Händler. Auffallend an diesem Stück ist das einfache Zahlenrad, das nur bis zur Zahl 40 geht. Alle anderen bekannten Schlösser reichen bis zur Zahl 100 und sind doppelt ausgeführt. Der Zeigestab scheint verdickt und läuft pfeilförmig aus. Die Kleidung ist wenig graviert und es fehlen alle Befestigungsschrauben und der Drehknopf sowie der Schlüssel.

 

  1. Schloss- und Beschlägemuseum Velbert (Abb. 8)

    Abb. 8, Deutsches Schloss- und Beschlägemuseum

Das Schloss aus dem Schloss- und Beschlägemuseum in Velbert hat keinen Schlüssel und keine Befestigungsschrauben. Ebenfalls fehlt der Drehknopf. Im Buch von Prochnow ist das Schloss als „niederländisch 17. Jh.“[16] beschrieben. Die Zuschreibung in die Niederlande ist vermutlich der Tracht des Edelmannes geschuldet. Ulrich Morgenroth, der ehemalige Leiter des Museums in Velbert schreibt dazu: „Verschiedene Details, wie die Kleidung des dargestellten Kavaliers, lassen darauf schließen, dass dieser Johannes Wilkes aus den Niederlanden stammte und von da aus nach Birmingham emigriert ist, wo er um 1680 seine Schlösser herstellte.“[17]

In der Zwischenzeit hat sich aber herausgestellt, dass John Wilkes der Ältere aus der Ortschaft Darlaston in Stafforshiere stammte, das als Zentrum der Schlossindustrie bekannt war, also nicht aus den Niederlanden kam.

 

  1. Museum Turin, Museo Civico d`Arte Antica, Palazzo Madama (Abb. 9)

    Abb. 9, Museo Civico d’Arte Antica, Turin, Inv. Nr. 0889/B

Durch einen Hinweis einer italienischen Kollegin wusste die Autorin seit 2010, dass das Museum in Turin, welches leider seit längerem geschlossen ist, ebenfalls ein Wilkes Schloss besitzt. Das schöne Stück hat keine Befestigungsschrauben, keinen Drehknopf, scheinbar keinen Schlüssel. Die Gravuren auf der Kleidung des Edelmannes sind sehr fein, auch der Weg des Beines ist dicht graviert. Der Mann zeigt mit einem spitz auslaufenden Stab auf die doppelte Drehscheibe.

 

 

  1. Italienischer Händler, 2015, Angebot an Schell Collection (Abb. 10)

    Abb. 10, Angebot eines italienischen Händlers, 2015 an die Schell Collection. Das Schloss wurde im Oktober 2015 um 30.000€ von Henk-Martin Goldschmidt gekauft.

Dieses Stück ist jenem der Schell Collection sehr ähnlich, jedoch fehlen die Ornamente wie Falten, Knopflochleisten oder Ornamente auf der Kleidung völlig. Die Kleidung des Edelmannes ist ganz glatt und ornamentlos. Der eiserne Schlüssel ist ähnlich dem des Schlosses aus dem V&A.

 

 

 

 

  1. Museum of London, 2002 (Abb. 11)
Abb. 11, Wandtafel in Museum of London, 2002

Im Jahr 2002 bei einem Besuch im Museum of London konnte die Autorin das Schloss, an einer Schautafel montiert, fotografieren. Es glänzt sehr poliert, hat keine Inschrift, keine Befestigungsschrauben und das Zahlenrad ist scheinbar nicht mit Zahlen graviert. Ebenso fehlt der Zeigestab des Edelmannes. Auch nach intensiver Recherche im Internet konnte das Schloss in der Sammlung des Museums of London nicht gefunden werden. Die Beschriftungstafel aus dem Jahr 2002 gibt unter der Nummer 4 folgendes Beschreibung: „Detector lock. Brass, c. 1670-1700. Made by John Wilkes of Birmingham (dated 1733). A secret catch swings the man´s leg forward to reveal the keyhole: his toe points to an odd number on the inner ring. Every time the key is turned the dials rotate. The lock bolt is released by tilting the man´s hat. Specialised products of this sort were distributed from London.“[18]Die gravierte Rosette, die bei allen anderen Stücken im Inneren des Zahlenrades zu sehen ist, fehlt hier.

 

  1. Versteigerung Beverly Battersby Collection, London 2008 (Abb. 12)

    Abb. 12, The Beverly Battersby Collection of Furniture, Antiques, Collector’s Items and Works of Art. Sale 17. Juni 2018

Dieses Objekt ähnelt den anderen vorgestellten Stücken, nur ist der Drehknopf am unteren Ende der Schlossplatte angebracht, darüber fehlt vermutlich ein zweiter Drehknopf oder ein Drücker. Bei allen anderen Stücken ist der Drehknopf, der den Riegel bewegt, ziemlich mittig angebracht. Die Sperrung dieses Stückes erfolgt auch mit zwei kleinen Riegeln (Fallen?), wie auf dem Bild des Versteigerungshauses zu erkennen ist. Es scheint auch einen „Nachtwächter“ zu geben, der neben den Beinen des Edelmannes möglicherwiese eine der Zuhaltungen bewegen kann. Der Schlüssel ist aus Eisen geschmiedet, vermutlich nicht original. Das Schloss glänzt auf den Aufnahmen besonders poliert. Wer der neue Besitzer dieses Stückes ist, ist nicht bekannt.

 

Zusammenfassung

Das auffallende Schloss von John Wilkes ist wohl jedem Sammler von Schloss und Schlüssel bekannt. Nach eingehender Recherche für diesen Beitrag kann davon ausgegangen werden, dass es zumindest zehn ähnliche Schlösser der gleichen Bauart gibt. Rein optisch aber können einige davon als nicht original von John Wilkens angesehen werden. Mit Sicherheit wird es noch andere Exemplare davon geben, in Privatsammlungen oder in Museumsdepots, die zum heutigen Tag noch nicht publiziert wurden. Das Internet ist bei Recherchen sehr hilfreich, kann aber einen persönlichen Besuch oder eine Entdeckung an einer Schautafel in einem Museum nicht gerecht werden.

Die Autorin bittet Leser dieses Artikels, der Schell Collection in Graz weitere Exemplare zu melden, damit eine vollständigere Auflistung aller Wilkes Schlösser erstellt werden kann. Nicht in die Recherche einbezogen sind andere signierte Wilkes Schlösser, die sich in Museen befinden, sondern nur jenes mit dem Edelmann, der mit einem Stock, Stab oder Zeiger auf ein Zahlenrad weist.

Vielleicht lässt sich in Zukunft das Leben von John (Johannes) Wilkes noch besser beleuchten und es finden sich Aufzeichnungen über weiteren Tätigkeiten des berühmten Schlossermeisters aus Birmingham.

Text: Mag. Martina Pall

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Schell Collection, Inv. Nr. 304, gekauft Sothebys Zürich25.11.1980, Lot 360. Ehemals Sammlung Dresse de Lebioles. Foto: Edmund Hofer

Abbildung 2: Victoria & Albert Museum, London, Inv. Nr. M. 109-1926. http://mappingbirmingham.blogspot.com/2019/08/gallery-n6-john-wilkes-beautiful-locks.html. Abgerufen, 20. Oktober 2020

Abbildung 3: Louis Zara, Scan, Seite 64. Exemplar aus dem Victoria & Albert Museum, London im unrestaurierten Zustand.

Abbildung 4:  Sotheby´s London, 12. Mai 2015, verkauft um Pfund 12.500,–.https://1.bp.blogspot.com/-RjTn782pbus/XVRjoPmROvI/AAAAAAAACV8/dwlQeInRefsWgrnl0luzSKcUUZdPGA-GgCLcBGAs/s1600/wilkes%2B3.jpg abgerufen am 20. Oktober 2020

Abbildung 5: Reichsmuseum Amsterdam, Inv. Nr. 886. https://1.bp.blogspot.com/-3PCcnv2d5a0/XVRhGELbD8I/AAAAAAAACVo/s9G9oX-RcAYkIs2SIq_z2L7gswk6z4UXQCLcBGAs/s1600/wilkes%2BBK-NM-886.jpg abgerufen am 20. Oktober 2020

Abbildung 6: Ehem. Sammlung Peter Philipps, versteigert Sotheby´s London Olympia, 20.11.2002 (Scan aus Auktionskatalog). Verkauft um Pfund 29.375,–.

Abbildung 7: Sotheby´s Zürich, 1. Dezember 1981, Lot 258A. (Scan aus dem Auktionskatalog)

Abbildung 8: Deutsches Schloss und Beschlägemuseum Velbert, Scan aus Prochnov Abb. 86.

Abbildung 9: Museo Civico d`Arte Antica, Turin, Inv. Nr. 0889/B. https://www.palazzomadamatorino.it/it/le-collezioni/catalogo-delle-opere-online/figura-maschile-57, abgerufen 21. 1. 2021

Abbildung 10: Angebot eines italienischen Händlers, 2015 an Schell Collection. Das Schloss wurde im Oktober 2015 um 30.000€ von Henk-Martin Goldschmidt gekauft.

Abbildung 11: Fotografie Pall, Wandtafel in Museum of London, 2002

Abbildung 12: The Beverly Battersby Collection of Furniture, Antiques, Collectors Items and Works of Art. Sale 17.Jun 2008, The Saleroom, Lot 3100 https://www.google.com/search?sxsrf=ALeKk02wOnCVgR3QG1ERZ10ZUeilAcX7xg:1611128176414&source=univ&tbm=isch&q=Batterby+collection+Wilkes&sa=X&ved=2ahUKEwj94ZGVgKruAhXH8qQKHTIrAuIQjJkEegQIAxAB&biw=1536&bih=755#imgrc=KeDjidkVz8_dsM, abgerufen am 12. 1. 2021

 

LITERATURVERZEICHNIS

ERAS, Vincent: Locks and keys throughout the ages, USA 1957.

PALL, Martina: Schlüssel und Schlösser, Graz 2012.

PHILIPPS, Peter: Locks an d Keys. Offprint from Bygones 5, Bodydell&Brewer Ltd. O. Ort, o. J.

PROCHNOV, Dieter: Schönheit von Schloss, Schlüssel, Beschlag, Ratingen 1966.

ZARA, Louis: Locks and Keys, New York 1969.

Versteigerungskatalog Sotheby´s London, Arts of Europe 12. Mai. 2015, Lot 206.

Versteigerungskatalog Sotheby´s Zürich, 25. November 1980, Lot 360.

Versteigerungskatalog Sothey´s Zürich, 1. Dezember 1981, Lot 258A.

Versteigerungskatalog der Sammlung Peter Philipps: Sotheby´s The Welsh and Oak Sale, Olympia London, 20. November 2002.

Internet:

https://www.palazzomadamatorino.it/it/le-collezioni/catalogo-delle-opere-online/figura-maschile-57, abgerufen 21. 1. 2021

http://mappingbirmingham.blogspot.com/2019/08/gallery-n6-john-wilkes-beautiful-locks.html

abgerufen, 20. Oktober 2020

https://mymodernmet.com/detector-lock-john-wilkes/ abgerufen am 20. Oktober 2020. Text von Jessica Stewart.

https://1.bp.blogspot.com/-PkhZuXyA_oI/WC8Rdxk7LtI/AAAAAAAALhk/tWpOb5kpfJQUroFEfcMOvzRp-j3ruqz4gCLcB/s1600/VA%2BWilkes%2Block%2Bc1680a.jpg abgerufen am 20. Oktober 2020

https://1.bp.blogspot.com/-RjTn782pbus/XVRjoPmROvI/AAAAAAAACV8/dwlQeInRefsWgrnl0luzSKcUUZdPGA-GgCLcBGAs/s1600/wilkes%2B3.jpg abgerufen am 20. Oktober 2020

https://1.bp.blogspot.com/3PCcnv2d5a0/XVRhGELbD8I/AAAAAAAACVo/s9G9oXRcAYkIs2SIq_z2L7gswk6z4UXQCLcBGAs/s1600/wilkes%2BBK-NM-886.jpg abgerufen am 20. Oktober 2020

https://www.palazzomadamatorino.it/it/le-collezioni/catalogo-delle-opere-online/figura-maschile-57, abgerufen 21. 1. 2021

https://www.google.com/search?sxsrf=ALeKk02wOnCVgR3QG1ERZ10ZUeilAcX7xg:1611128176414&source=univ&tbm=isch&q=Batterby+collection+Wilkes&sa=X&ved=2ahUKEwj94ZGVgKruAhXH8qQKHTIrAuIQjJkEegQIAxAB&biw=1536&bih=755#imgrc=KeDjidkVz8_dsM, abgerufen am 12. 1. 2021

 

[1] John Wilkes der Ältere (Vater), 1651 – 1709 (?, Datierung Testament)

John Wilkes der Jüngere (Sohn), ca. 1674 (?) gestorben 1733

[2] http://mappingbirmingham.blogspot.com/2019/08/gallery-n6-john-wilkes-beautiful-locks.html

Abgerufen, 20. Oktober 2020

[3] Sotheby´s London, Auktionskatalog, Beschreibung Lot 206. 12.5.2015.

[4] Kenneth Budd, englischer Bildhauer, 1925-1995.

[5] https://mymodernmet.com/detector-lock-john-wilkes/ abgerufen am 20. Oktober 2020. Text von Jessica Stewart.

[6] Siehe Schloss und Beschlägemuseum Velbert, Kästchen abgebildet in: Will Cornelia: Kostbare Behältnisse vom 14. Bis 19.Jahrhundert, Velbert 1985, Nr. 6

[7] Philipps, ohne Seitenangabe, Kapitel The „Cavalier“ lock.

[8] Louis Zara: Locks and Keys, USA 1969.

[9] Rupert Gentile & Rachel Field: English Domestic Brass 1680-1810, London 1975, Fig. 319.

[10] Lotbeschreibung Lot 206, Katalog Sotheby´s London, 12. Mai 2015.

[11] Freundliche Auskunft von Henk Goldschmidt, Kurator der Lips Collection.

[12] Sotheby´s London Olympia, Welsh and Oak Sale, Lot 504, 20.11.2002.

[13] Versteigerungskatalog Fraysse & Associés, De Fer et De Bronze., 3e vente Collection Michel Rullier, 9. Février 2011.

[14] Philipps Collection, Sotheby´s London Olympia, 20.11.2002, Lot 504.

[15] Sotheby´s Zürich, 1.12.2018; Lot 258A.

[16] Prochnov, Seite 88.

[17] schloss+beschlag-markt 05/2012, Seite 34. „Sahnestücke der Schlossgeschichte“ von Ulrich Morgenroth.

[18] Fotografie von Martina Pall, 2002.